20.03.12

missing you

Oh Mama, ich vermisse dich so schrecklich. Am Samstag habe ich mich so gefreut, als ich dich sah. Du warst fröhlich und endlich wieder in deinen Armen liegen zu  können tat so unendlich gut. Endlich wieder diese Liebe zu spüren, die von dir ausgeht, wenn du mich umarmst. Doch ein Samstag ist nicht ewig lang und so haben wir uns verabschiedet. Du fehlst zuhause. Immer wieder ertappe ich mich dabei, wie ich dich schnell etwas fragen will, einen Rat oder etwas anderes brauche. Aber dann fällt mir ein, dass du nicht da bist.

Du bist nicht hier. 

powerless

Ich hab jetzt keine Kraft dafür. Nicht jetzt, nicht in dieser Situation. Geht weg mit dem Scheiß. Ich hab zu viel im Kopf, als dass ich jetzt irgendwas entscheiden könnte. Ich weiß nur, dass ich ihr nie wieder vertrauen kann. Und ich wills auch nicht, weil sie mich eh nur wieder enttäuschst. Wie schon die letzten Male. Weißt du was? Fick dich. Du bist krank. Du bist total bescheuert. Was ist das wieder für eine Idee? Ich hab jetzt echt keinen Kopf dafür. Ich fühl mich ausgelaugt, total fertig. Ich hab keine Lust auf die Tage, die Stunden, die Sekunden. Vorallem die Schule... Und dann muss ich noch lernen, wo ich doch gerade jetzt die Ruhe mehr als gebrauchen kann.


17.03.12

Risiko

Ich habs geschafft! Ich bin angenommen! Wisst ihr noch meinen Post in dem ich gesagt habe, ich will unbedingt auf diese Schule gehen? ICH HABS GESCHAFFT! Ich bin angenommen. Und jetzt gehe ich auf Risiko. Ich geh da hin, ganz alleine. Ohne jemanden den ich kenne. Ich mache einen "Neuanfang". Ich habe Angst. Ja, wie immer vor dem Unbekanntem. Aber ich freue mich auch.
Ich schaffe das.
Ich packe das.

I DID!

11.03.12

Paranoide Schizophrenie

Als ich morgens aufwache kommt Papa ins Zimmer: "kannst du heute zuhause bleiben? Mama gehts nicht so gut und ich denke sie braucht jemanden, der bei ihr ist. ich bin die letzten 2 Tage schon nicht arbeiten gegangen und muss jetzt mal wieder hin." Ohne nachzudenken willige ich ein. Ich schlafe weiter bis um halb acht, weil Papa dann ja weg muss. Langsam und nichts ahnend gehe ich nach unten. Dort sitzt Papa auf dem Sofa. Mama im Arm. Sie scheint leicht zu zittern. "Hallo A.!" Sie klingt anders als sonst und sofort befällt mich Unruhe. "Ich bleibe doch hier. Kannst du M. zur schule bringen?", fragt mich Papa. Mama sieht komisch aus. Ihre Augen springen gehetzt hin und her. Ich spüre, dass etwas nicht stimmt und Tränen steigen in mir auf. Ich nicke, werfe mir eine Jacke über und gehe mit M. aus dem Haus. Den ganzen Weg lang mache ich mir Sorgen. Was ist los mit ihr? Als ich wieder ins Haus gehe, hockt Mama auf dem Boden. Sie schreit. Ich starre sie an. Jetzt weint sie, dann lacht sie. Nach einigen Sekunden klingt sie zornig. Immer wieder schreit sie. Ich bin so verängstigt, dass mir die Tränen leise die Wange herunter kullern. Still setze ich mcih in die Küche und versuche zu essen. Durch die milchige Glaswand, die mich jetzt von Mama trennt, kann ich nur ihre umrisse erkennen. Ganz plötzlich fängt sie wieder an zu schreien. "ICH WILL NICHT SO SCHEIßE SEIN WIE DU! EKELHAFT!", brüllt sie Papa an. Ich kann es nciht ertragen, die Tränen brechen aus und ich schluchze laut. "Wieso heult die jetzt!?", sagt mama etwas leiser. "Ich heule garnicht.", erwiedere ich vorsichtig aus der Küche. Papa kommt zu mir. "Ja, geht alle in die Küche!" Mama klingt sauer. Papa flüstert mir zu: "Ich habe den Notarzt gerufen. Das geht so nicht mehr..." Ich nicke. Ich kann nicht sprechen. Ich habe Angst, dass meine Stimme bricht und dass Mama es merkt. Wieder und wieder schreit sie. sie liegt jetzt auf dem Boden. Papa darf ihr nicht näher kommen, sagt sie. Nach einer gefühlten Ewigkeit klingelt es endlich an der Tür. Papa macht auf. "wer ist das!?", fragt Mama mit misstrauischem Unterton. Papa antwortet ihr nicht und zeigt den Männern in orangenen Warnklamotten den Weg. Ich höre wie Mama anfängt zu lachen. Höhnisch, spöttisch, laut. Sie lacht die Männer aus. "Ihr seht so doof aus!" Sie klingt wie eine verrückte und da schießt mir zum ersten mal der Gedanke in den Kopf; Mama dreht durch. "Was ist das für eine blöde Idee?", lacht sie weiter. Ich lache nicht. Ich weine. Wenn die Männer an mir vorbeigehen, werfen sie mir alle einen blick zu. Ich denke es ist das Mitleid, was ich in ihren Augen aufblitzen sehe. Als alle drinnen sind lacht Mama nicht mehr. Sie flippt aus. Ich höre es poltern und durch das glas sehe ich wie Mama um sich schlägt. Sie schreit, wirft stühle um. Die Leute versuchen sie festzuhalten, aber sie reißt sich los und schlägt weiter und schreit weiter. Auch einer der Männer schreit. "Hes, Hey, Hey, ganz ruhig!" Papa kommt zu mir; "Geh in dein Zimmer." Ich lasse es mir nicht zweimal sagen und renne hoch. Ich knalle die Tür zu und werfe mich aufs Bett, während das Monster im Wohnzimmer noch immer wütet und kämpft. Ich drücke mir die Hände auf die Ohren, ich will sie nicht hören! Das da unten ist nicht meine Mutter. Es ist eine Verrückte. Ein Monster. Ich erkenne sie nicht wieder. Und ich habe so unglaubliche Angst vor ihr. Ganz plötzlich ebbt der Lärm ab.

Jetzt ist Mama seit 5 Tagen in der Psychiatrie eines Krankenhauses hier in der Nähe.
Verdacht auf Paranoide Schizophrenie. Es geht ihr besser, die Medikamente schagen gut an. Trotzdem wird es wohl bis zu 6 Wochen dauern, bis sie wieder vollständig zuhause ist. Papa und ich können nicht mehr. Unsere Kräfte sind aufgebraucht. Der Haushalt und die Sorge um sie zerren an uns. M. bekommt das alles glücklicherweise nicht viel mit. Aber Mama fehlt auch ihm.
Ja, sie fehlt.
Ja, ich vermisse sie.
Aber ich habe auch Angst davor sie zu sehen.


Oh Mama, es tut mir leid. Alles. Jeder einzelne Moment, in dem ich dir Unrecht getan habe.
Es tut mir so leid. Und ich schäme mich. Dafür, wie ich über dich geredet habe. Hier auf meinem Blog. 
Ich hatte ja keine Ahnung...

05.03.12


Wieso muss ich hier sein? Gefangen in diesem Haus, was mich festhält, in dem ich mich nicht bewegen kann. Ich will raus hier. Einfach weg, auf freies Land, wo ich wieder atmen kann. Wo mich die Sonne bescheint und mir neuen Mut gibt. Neue Kraft um das Richtige zu tun, neue Kraft um "gut" zu sein. Aber nein, ich bin ja hier. Im tristen, grauen Gefängnis aus Lügen und Asche der Liebe, die einst herrschte, da wo jetzt nur noch Ignoranz ist, ganz ohne Harmonie. Da, wo man sich jede Sekunde daran erfreut, bald wieder weg zu sein. An einem anderen Ort. Warum muss ich immer Rücksicht nehmen auf alles und alle und besonders auf dich Mama, wer nimmt denn je Rücksicht auf mich, hier im Käfig gebaut aus Schutt? Kannst du mir das sagen?
Ich beantworte dir die Frage, es ist niemand, weils niemanden interessiert was ich zu sagen habe.