09.02.12

Ohne Liebe ist alles nur tot

Gelassen und nichts ahnend durchstöbere ich tape.tv nach Liedern oder Künstlern, die mir gefallen. Moritz Krämer - 90 Minuten läuft an. Die Gitarre klingt wohltuend, die Stimme sanft. Die Farben des Videos sprechen mich an. Also höre und gucke ich weiter. Zu spät begreift mein Kopf worum es in dem Video geht, da schickt das Herz schon die Tränen. Wie gebannt starre ich den Bildschirm an. Die Tränen lassen mich erzittern, ich schlinge die Arme um die Knie. Scheiße. Alles zu spät. Zu spät um nichtmehr daran zu denken. Zu spät um zu verdrängen. So sitze ich das ganze Lied da und leide mit der alten Frau und bibbere und schluchze.Ich kann mich wieder genau an alles erinnern. An die zerschlagene Hoffnung, die ich in beiden Fällen spürte. An die Schreie, an den Schmerz.Schneller als ich erwartet hätte läuft die Musik langsam aus. Aber ich sitze noch immer da. Ohne mich zu rühren. Geschockt durch die plötzlichen Gefühle, die mich durchströmen. Und da ganz schlagartig wird mir klar dass ich sie verdammt nochmal vermisse. Alle beide. Finchen und Felice. Meine Süßen. Es ist schrecklich zu wissen, dass sie nichtmehr hier sind. Dass sie niemehr hier sein werden. Alles ist so leer. Wenn ich alleine bin, dann spüre ich kein Leben. Ich höre nicht, wie sie in ihrem Käfig herum hoppeln oder an den Gitterstäben knabbern. Ich kann ihnen nichts vorheulen, oder mit ihnen schmusen. Ich kann nicht mit ihnen reden. Nichts. Dann ist alles hier im Haus tot. Ich kann das nicht. Ich kann nicht so ganz ohne leben. Nicht ganz ohne diesen stummen Beistand. Diese bedingungslose Liebe. Ich weiß, für viele sind ihr Kaninchen nichts besonderes. Sie sind einfach da. Sie werden gefüttert, der Käfig wird gesäubert aber sie sind ihnen nichts wert. Mir waren sie etwas wert. Ich habe sie geliebt. Nein, ich liebe sie immer noch.

Und scheiße, jetzt grade tut es schrecklich weh.

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