28.11.11

Auch Männer dürfen weinen


Es fängt alles ganz banal an. Ich erzähl dir was, du machst eine dumme Bemerkung. Aber sie verletzt mich. So sehr, dass ich still lund leise anfange zu weinen. Du bemerkst es nichteinmal, denn ich sitze mit dem Rücken zu dir. Später kriche ich zu dir unter die Decke. "Hast du geweint ?", fragst du mich. Ich nicke. "Wieso ?", fragst du. Ich erkläre es dir. Zuerst bist du hart wie Stein. Aber langsam, ganz langsam spüre ich wie deine Fassade bröckelt und auch du die Tränen zulässt. Wir nehmen uns in den Arm und wir weinen. Lange. Irgendwann versiegen meine Tränen. Ich habe den Schmerz weggespült, aber ich merke bei dir ist es noch nicht so weit. Also schließe ich die Arme noch fester um dich. "Wieso weinst du ?", frage ich dich. Du bringst nur 4 einfache Worte heraus. "Ich.Bin.So.Scheiße." Oh, der Selbsthass. Ich kenne ihn nur zu gut. "Nein,", flüstere ich. "Du bist der wundervollste Mensch auf Erden. Für mich bist du perfekt. Ich liebe dich." Du erwiederst nichts, doch ich kann spüren wie du den Selbsthass heraus lässt. Durch Tränen und durch zittern und durch schluchzen. Ich kann deinen Schmerz spüren und er bricht mir das Herz, aber ich weiß du musst das jetzt durchstehen, und ich weiß du kannst das jetzt durchstehen. Wer hatte wohl schon öfter mit diesem Hass zu kämpfen als ich ? Ich weiß wie du dich fühlst, aber ich weiß auch wie du dich fühlen wirst wenn alles raus ist.
Als du alles heraus gelassen hast, guckst du mich an. "Danke", sagst du. "Jedes andere Mädchen hätte mich sicher ausgelacht." "Quatsch", sage ich und lächle. "Ich liebe dich dafür, dass du so anders bist", sagst du und auch auf deinem Gesicht breitet sich ein lächeln aus. "Ist alles wieder gut ?", frage ich. "Hast du alles rausgelassen ?" "Ja", sagst du und ich kann sehen dass du es ernst meinst.

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