31.08.11

Ich fühl' mich verarscht.
Von dir, 
und der Welt.


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Ich sitze da und blicke von oben herab auf die völlig überfüllte Straße. Gern beobachte ich die Leute. Ich studiere ihre Klamotten, analysiere die Art, wie sie sich bewegen und stelle in sekundenschnelle fest, ob ich sie mag. So viele ziehen vorbei, ich kann die Zahl kaum schätzen. 
Ein punkt in der mitte des Weges erregt meine Aufmerksamkeit.
Plötzlich steht sie da. Das Mädchen, das mich Nacht für Nacht in meinen träumen verfolgt. Und...sie sieht mich an. Ihre Augenhöhlen sind leer und doch kann ich spüren, wie ihr Blick auf mir ruht. Sie bewegt sich kein stück, wie eine geisterhafte statue. Sie macht mir angst, doch ich kann mich nicht rühren, kann nicht schreien, meinen Blick nicht von ihr abwenden. Kann sie nur anstarren.
Ihr kleid ist wunderschön,unberührt. Doch auf ihrer Haut,ihren Haaren und ihrem Gesicht spiegelt sich ein gewaltsamer Tod. 
All die Geräusche verstummen um mich herum. In diesem Augenblick der vollkommenen Stille öffnen sich ihre blutroten Lippen, wie zu einem bittersüßen Lächeln, und sie entblößt ihre spitzen,vampirartigen Zähne.
Sie sind von dunklen Flecken übersäht und ich bilde mir ein, eine Spur von Fäulnis in der Luft wahrzunehmen.
Dann ist sie weg, löst sich im Dunst der dreckigen Straße einfach auf. 
Und mit ihr verschwindet auch die Ruhe und die heillose Hektik der Stadt bricht auf mich ein.

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